Der eklektische Stil ist eine Art der Inneneinrichtung, bei der verschiedene Stile und Motive miteinander vermischt werden, um eine einzigartige Ästhetik zu schaffen. Eklektisches Design wird oft von einem übergreifenden Thema bestimmt, wie z. B. Boho-Eklektik, die dieselben Prinzipien eklektischer Raumideen anwendet, aber eher einen Bohemian-Style verfolgt, oder Glam-Eklektik, die eine kräftigere und gleichzeitig lebendigere Farbpalette verwendet, um ein "glamouröseres" und lebhafteres Gefühl zu erzeugen.
„Der Begriff Eklektizismus leitet sich übrigens vom griechischen Wort eklektikos ab, was so viel wie wählerisch bedeutet", erklärt Stephanie Dettmann, Inhaberin des Lübecker Kristallkontors, welches in Designerkreisen als Ursprung des mineralistischen Stils gilt. „Eine Schnittmenge zum eklektischen Stil ist auch bei uns spürbar: Es sind unsere besonderen, ja, einzigartigen Objekte, die als tragendes Element im Interior Design ihre Berechtigung finden.“
Das eklektische Design entstand im neunzehnten Jahrhundert in Europa, um Architekten die Möglichkeit zu geben, einzigartige Designs zu entwerfen und gleichzeitig einen traditionellen Stil beizubehalten.
Der heutige eklektische Stil hat seinen Ursprung im Paris des späten neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhunderts. Eine der wichtigsten Architektur- und Designschulen der Stadt, die École des Beaux-Arts, war bekannt für ihr Programm für dekorative Künste, in dem Studenten aus aller Welt zusammenkamen, um zusammenzuarbeiten und völlig neue Stile zu entwickeln. Einige dieser Studenten waren amerikanische Architekten, die den Beaux-Arts-Stil mitbrachten und den Gebäuden einen klassischen und historischen Stil mit aktualisierten, modernen Verzierungen verliehen.
Der eklektische Einrichtungsstil zeichnet sich durch eine vielfältige, aber dennoch ausgewogene Mischung aus ästhetischen und funktionalen Merkmalen aus.
Wesentlich ist, dass verschiedene visuelle Elemente miteinander verwoben werden. Der außergewöhnliche Mix von Farben, Strukturen und Materialien ist die Grundlage des eklektischen Designs. Eklektisches Dekor bringt verschiedene Formen, Kompositionen und Designelemente zusammen, die sich normalerweise nicht ergänzen würden, um eine zusätzliche Dimension oder Ebene des Interesses zu schaffen. Es werden also Akzente gesetzt, die den Betrachter zum Einen überraschen und doch das ausbalancierte Konzept regelrecht spüren lassen – es geht um Emotionen.
Bei eklektischem Design werden Einrichtungsgegenstände aus verschiedenen Epochen miteinander kombiniert. So können Sie zum Beispiel Vintage-Möbel mit minimalistischer Kunst und Architektur kombinieren oder ein Badezimmer im modernen Stil der Jahrhundertmitte mit französischen Renaissance-Akzenten dekorieren. Eine Deutungsnähe zum mineralistischen Stil mit seinen Wurzeln in der Hansestadt Lübeck ist hier erkennbar. Der Ansatz, skandinavische Vintage-Möbel mit sorgsam ausgewählten, dekorativen Mineralien beschreitet mit seiner individuellen Ausprägung einen ähnlichen Weg, der als Design-Trend geeignet ist.
In beiden Fällen, Mineralismus und Eklektizismus, ist es die feine Kunst der Ästhetik ein Ergebnis so mühelos wie möglich aussehen zu lassen und eine wohltuende Selbstverständlichkeit als Maxime zu erreichen.
Dekorative Mineralien oder kuriose Objekte sind die Variablen, die als verbindende Elemente einen individuellen, also persönlichen Schwerpunkt im Ambiente setzen.
Die persönlich favorisierte Farbpalette als Ausgangspunkt sollte so minimal wie möglich gehalten sein und sich konsequent durch das Interior Design wiederholen. So wird eine Ruhe im Wohnumfeld erreicht, in der die sorgfältig ausgewählten Eye-Catcher den Blick subtil, aber gezielt, lenken oder den Stil des gesamten Raumes bestimmen.
Die visuelle Harmonie schaffen gleiche Farbakzente genauso wie ähnliche Strukturen, die vor allem bei Naturobjekten spannend sein können. Auch hier können sowohl der mineralistische als auch der eklektische Stil punkten, da beide die größtmögliche Freiheit für kreatives Experimentieren ermöglichen.
Kombinieren Sie Sammlerstücke oder besonderen Gegenstände, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was zusammenpasst. Out-of-the-box ist hier erwünscht. Zum Beispiel könnte Ihr gustavianischer Couchtisch überraschend gut in Ihrem Art-déco-Wohnzimmer wirken. Ihre Basaltstele mit einem zur Kunst erhobenen Mineral könnte der perfekte Blickpunkt für Ihr Esszimmer im Memphis-Design sein.
Bei all diesen Überlegungen zur Raumgestaltung denken sie auch daran, sogenannten „negativen“ Raum mit einzubeziehen. Solche freien Flächen können dem Auge des Betrachters in einem eklektischen Raum eine Wohltat sein.
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